... Damit auch bedürftige Kinder in Osteuropa und Afrika ein schönes Weihnachtsfest erleben

Die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" gibt es seit knapp 30 Jahren. In diesem Jahr haben sich auch Schülerinnen und Schüler unserer Diakonischen Schulen daran beteiligt, um bedürftigen Kindern in Osteuropa und Afrika mit liebevoll gepackten Weihnachtsgeschenken eine besondere Freude zu machen.

Dazu haben die Auszubildenden im Vorfeld tüchtig eingekauft, Berge von Schuhkartons besorgt und Kuchenbasare veranstaltet, um Geld für das Projekt zu sammeln.

Am 6. November wurden die Weihnachtspäckchen dann gemeinschaftlich mit Weihnachtspapier beklebt und mit den Sachspenden - darunter Kleidung, Spielzeug und Schreibwaren -  gefüllt. 76 Päckchen konnten schließlich in Autos verladen werden. Sie wurden zu einer zentralen Sammelstelle nach Berlin sowie in die Lobetaler Ukraine-Hilfe gebracht.



Der Herbst ist bunt...


Herbstblues? Kennen wir nicht! Wie sich der Herbst an den Diakonischen Schulen Lobetal gestaltet, lässt sich sehr gut an diesen Fotos erkennen. Sofern es Wetter und Unterrichtsthema zulassen, wird der Unterricht sogar ins Freie verlegt. So hat es zum Beispiel unser Gitarren-Kurs gemacht (Bild oben links).


Start ins neue Ausbildungsjahr


Am 2. September 2024 haben mehr als 360 Schülerinnen und Schüler an den Diakonischen Schulen Lobetal das neue Ausbildungsjahr in den Bildungsgängen Sozialassistenz, Sozialpädagogik und Heilerziehungspflege begonnen. Auch eine Heilpädagogik-Klasse ist in diesem Jahr wieder eröffnet worden. Einer der 130 neuen Schüler ist Lennard Haase, angehender Sozialassistent. „Man hat uns einen Rucksack gepackt und uns gezeigt, wie es hier langgeht“, reflektierte er die Einführungstage vor dem Start in den regulären Unterricht. „Etliche Gemeinschaftsaktionen haben uns ermöglicht, die Mitschüler*innen, aber auch die Schule näher kennenzulernen. Dadurch gelang der Einstieg leichter.“

 

Traditionell begann das neue Ausbildungsjahr mit einer Andacht in der Lobetaler Kirche. In diesem Jahr unter dem Motto: „Engel sollen dich begleiten“, gestalten von Sozialassistent*innen im 2. Ausbildungsjahr.

 



Absolventinnen und Absolventen der Diakonischen Schulen Lobetal feiern ihren Abschluss

 

Am Donnerstag der vergangenen Woche, am 27. Juni erhielten die 120 Absolventinnen und Absolventen der Diakonischen Schulen Lobetal im Haus Schwärzetal Eberswalde ihre Abschlusszeugnisse nach den bestandenen Ausbildungen und Prüfungen zu SozialassistentInnen, ErzieherInnen und HeilerziehungspflegerInnen.

 

Während es für die frischgebackenen SozialassistentInnen meist mit der dreijährigen Fachschulausbildung weitergeht, bereichern die neuen Fachkräfte die Berufswelt nicht nur in Kindergärten und Horten, sondern in sämtlichen Einrichtungen und Berufsfeldern, in denen sozialpädagogische und heilerziehungspflegerische Fachkräfte so dringend benötigt werden.

 

 Andrea Wagner-Pinggéra, theologische Geschäftsführerin der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, dankte den Absolventinnen und Absolventinnen dafür, dass sie sich in den Dienst am Menschen nehmen lassen, denn Zuwendung und Haltung seien im Sozialwesen von immenser Bedeutung.

Schulleiter Martin Reiche betonte, dass Bildung nicht mit der Menge von Faktenwissen gleichzusetzen sei, sondern kompetentes und reflektiertes Handeln das Ziel der Lernprozesse in den Ausbildungsjahren gewesen sei.

 

Der stellvertretende Schulleiter Candy Boldt-Händel würdigte jeweils die Jahrgangsbesten und Schülerinnen und Schüler, die sich für die Schule besonders engagiert hatten.

 

Das Programm wurde von einer Klasse des zweiten Ausbildungsjahres der Fachschule gestaltet. Emotionale Dankesreden und Fotopräsentationen, tänzerische Choreographien, Musik der Schulband und anderer Interpreten machten das Programm bunt und kurzweilig.

 

In einer Pause und nach der Veranstaltung war Zeit für Gespräche und Begegnungen, auch war für das leibliche Wohl gesorgt.

 

Die Diakonischen Schulen Lobetal vereinen Berufsfachschule und Fachschule für Sozialwesen mit der zweijährigen Ausbildung zur Sozialassistenz und der dreijährigen Fachschule für angehende ErzieherInnen und Heilerziehungspflege in Vollzeit- und Teilzeitform. In ihr lernen derzeit ca. 350 Schülerinnen und Schüler. Die Schule gestaltet die Ausbildungen förderfähig im Sinne des Schüler-BaFöG und AFBG. Auch stehen in begrenzter Anzahl WG-Zimmer zur Verfügung.


Optional kann in der Fachschule auch die Fachhochschulreife erworben werden. Fachkräfte können berufsbegleitend einen Aufbaulehrgang Heilpädagogik belegen. Die Bildungseinrichtung ist seit über 30 Jahren staatlich anerkannte Ersatzschule in freier Trägerschaft der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal.


Aus dem Unterricht: Kann gesunde Ernährung wirklich Spaß machen?


Gesunde Ernährung in der Kinder- und Jugendarbeit: Was ist machbar und anregend?

Mit dieser Frage haben sich angehende Erzieher*innen im 1. Ausbildungsjahr beschäftigt. Sie erarbeiteten praktische Vorschläge für ein vollwertiges, saisonales und regionales Büffet und fuhren dabei alles an Kreativität auf. Es entstanden Obstspieße, Paprika-Züge, Oliven-Igel oder ganze Landschaften aus Käsestreifen und Weintrauben. 

 

Am Ende wurde alles mit Begeisterung  verspeist - und sogar die dauerhungrige Lehrerschaft hat etwas abbekommen. :-)

 


26. April 2024: Alles hat ein Ende - Schülerinnen und Schüler feiern den Abschluss ihrer Ausbildung


 

 

Wenn im Schulhaus plötzlich Treppen abgesperrt und Fenster mit Zeitungspapier abgeklebt sind; wenn in den Pausen laute 90er-Jahre-Diskomucke gespielt wird, Schüler*innen wilde Kostüme tragen und es nach frisch gebackenen Waffeln riecht, dann hat diese Volksfeststimmung damit zu tun, dass Menschen ihren Abschied nehmen: Ende April feierten die Schüler*innen der Bildungsgänge Sozialassistenz, Sozialpädagogik und Heilerziehungspflege das Ende ihrer zwei-, beziehungsweise dreijährigen Ausbildungszeit.

Nicht wenige blickten sogar auf fünf Jahre Schulleben an den Diakonischen Schulen Lobetal zurück, hatten sie doch zuerst die Berufs- und im Anschluss die Fachschule besucht. Länger bleiben mochte wohl niemand von den mehr als 120 Absolvent*innen, und doch starteten sie mit gemischten Gefühlen in die schriftlichen Prüfungen. Was nicht unbedingt an der Angst vor den Prüfungsaufgaben lag.

 

 

 

 

 

 

 

„Es ist schon komisch, dass nach fünf Jahren jetzt hier Schluss ist“, sagte Florentine Rösler, der ihre Lobetal-Zeit mit der Ausbildung zur Sozialassistentin begonnen hatte. „Man weiß, man geht nicht mal eben für drei Monate in die nächste Praxisphase, sondern für immer. Ich glaube, ich bin noch nicht soweit. Ich habe hier viele tolle Menschen kennengelernt, und man fragt sich schon: Welche Freundschaften werden halten?“

 

Was wird den Schüler*innen in positiver Erinnerung bleiben?

 

Spannende Unterrichtsstunden, in denen sich zum Beispiel eine Lehrerin barfuß auf den Lehrertisch stellte, um das Eisberg-Modell von Freud vorzustellen. Erlebnispädagogik im Lobetaler Wald, als der Auftrag darin bestand, aus Naturmaterialien ein Nest zu bauen, in dem ein Ei einen Sturz aus fünf Metern Höhe unbeschadet übersteht. Eine Schulleitung, die beim Anblick eines von Wand zu Wand mit Luftballons gefüllten Büros gelassen weiterarbeitet.

 

Einige Absolvent*innen haben ihren Arbeitsvertrag schon jetzt in der Tasche; haben Angebote aus anderen Bundesländern bekommen und könnten sofort als Teamleiter in einer sozialpädagogischen Einrichtung beginnen. Andere tragen sich mit dem Gedanken, im Fernstudium Heilpädagogik zu studieren und später ins Ausland zu gehen.

 

 

Die Zeit in Lobetal wird jedenfalls keine/r von ihnen vergessen.

 


25. April 2024: Aktionstag HEP


Aufblühen für einen besonderen Beruf

HEP – Wo Arbeit Spaß macht, weil jeder Tag ein Abenteuer ist. So stand es auf den leuchtenden Werbeflyern, die am 25. April – dem deutschlandweiten Aktionstag HEP – von Schüler*innen der Lobetaler Fachschule für Sozialwesen auf dem Bernauer Bahnhofsvorplatz verteilt wurden. In ihrer Rede machten die angehenden Heilerziehungspflegerinnen Kim Hartmann und Sophie Glaß deutlich, mit welchem Ziel sie die Kundgebung organisiert hatten: „Der Heilerziehungspflegeberuf steht oft im Schatten anderer sozialer Berufe, ist aber für die Gesellschaft von großer Bedeutung.“  Auch wenn der Beruf mit Herausforderungen, wie etwa dem Arbeiten im Schichtdienst, verbunden ist, so stellten die beiden jungen Frauen klar: „Es gibt keinen Beruf, in dem sich die Dankbarkeit der Menschen mehr zeigt als hier. Die Menschen mit Behinderung werden wenig gesehen, obwohl sie Teil der Gesellschaft sind. Wir wollen zeigen, dass dieser Beruf Zukunft hat und wichtig ist. Wir sind nicht nur Fachkräfte, sondern auch Begleiter und Unterstützer. Wir sind da, um denjenigen eine Stimme zu geben, die selbst nicht gehört werden können und um zu zeigen, dass jeder wertvoll und einzigartig ist, so wie er ist.“

 

Nach dem Motto „Aufblühen für einen besonderen Beruf“ gestalteten die mehr als 40 Teilnehmer*innen der Kundgebung einen Teil des Bahnhofsvorplatzes zu einem bunten Kunstwerk aus Straßenkreide um. In Gruppen machten sich die jungen Akteure danach auf den Weg in die Stadt, um insgesamt 5000 Samenkärtchen an Passanten zu verteilen und dabei mit ihnen über den Heilerziehungspflegeberuf ins Gespräch zu kommen.

 


16. April 2024: Putzen der Lobetaler Stolpersteine


Am 13. April 2022 wurden in Lobetal Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an die Deportation von acht Lobetaler Bewohnern mit jüdischen Wurzeln am 13. April 1942.

 

Am 7. September 2023 kamen noch einmal vier Stolpersteine hinzu – für vier Menschen aus Lobetal, die Anfang September 1943 aufgrund ihrer sexuellen Gesinnung im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet wurden.

Grabsteine, an denen man dieser Menschen und ihres Martyriums gedenken kann, gibt es nicht. Aber es gibt diese Stolpersteine. Sie jedes Jahr zu reinigen, ist uns ein besonderes Anliegen, denn dadurch ehren wir das Andenken der Ermordeten und erinnern an ihr Leiden unter dem NS-Terrorregime.

Die diesjährige Stolperstein-Putzaktion führten angehende Heilerziehungspfleger*innen im 2. Ausbildungsjahr durch.

 


Neues aus dem Kunstatelier: Monsterdruck

Drucken ist eine vielfältige Technik im kreativ-gestalterischen Bereich, bei der man mit Kindern sehr fantasievoll und vor allem experimentell arbeiten kann. Eine Erzieherklasse hat sich damit beschäftigt und mit verschiedenen Materialien wie Schwämmen, Holz, Zahnbürsten, Korken und anderen Alltags- und Abfallmaterialien Monster gedruckt. Dabei reichen die entstandenen Bilder von eigenen Erfindungen und Ideen wie einer Monsterblume, einem haarigen Wesen mit vielen Köpfen oder einer grün-orangen Figur mit violetten Hörnern bis zu bekannten Nachbildungen von Monstern aus Filmen und Serien. Auf die Frage: „Was ist ein Monster?“ gab es Antworten wie: „Ein Wesen, vor dem man Angst hat, zum Beispiel wenn man als Kind Angst hat, dass etwas unter dem Bett ist.“ oder: „Es ist nichts Reales und hat oft ganz viele Gliedmaßen an Stellen, die dort nicht hingehören, und eine Körperfarbe, die es nicht gibt.“ Ganz klar sind Monster Fantasiegeschöpfe und können somit in der kindlichen Vorstellungswelt eine große Rolle spielen. Mittlerweile sind diese aber nicht nur erschreckende, hässliche und böse Ungetüme, sondern können heute ebenso lustige, freundliche und weiche Wesen sein, wie man auch gut auf den Bildern erkennen kann.

 


Morgendlicher Einsatz am Krötenzaun


 

Am 10. April 2024 haben sich um 7.45 Uhr (im ersten Unterrichtsblock) die Schülerinnen und Schüler der Klasse SP21-2 (angehende Erzieher*innen im Abschlussjahr) und ich in Lanke am Fahrradweg nach Ützdorf getroffen, um den dortigen Krötenzaun zu betreuen. Der Zaun ist 300 Meter lang, an ihm stehen 28 Eimer, die verhindern sollen, dass die Kröten die Straße überqueren und dabei möglicherweise ihr Leben lassen müssen. Die Eimer werden regelmäßig kontrolliert. In diesem Jahr haben seit Beginn der Wanderung am 13. März mehr als 2100 Erdkröten den "Taxiservice" über die Straße zum Obersee genutzt. Heute haben wir die Nachzügler über die Straße getragen: einige junge Erdkröten und einen Teichfrosch.

 

Wer sich über die Ergebnisse in Lanke und die Schutzzäune informieren möchte, erfährt Näheres unter: http://www.amphibienschutz.de/zaun/zaun_index.html.

 

Anita Schulz, Biologielehrerin an den Diakonischen Schulen Lobetal     

 

     


4. bis 7. März 2024: Religionsphilosophische Projektwoche

Wenn auch der andere Mensch eine Würde hat, wie muss ich ihm dann begegnen? – Glaubst du an ein Leben nach dem Tod? – Gibt es das Fegefeuer? – Wie kann man Menschen mit Beeinträchtigungen in ihrer Trauer begleiten?

 

Mit diesen und ähnlichen Fragen haben sich Anfang März angehende Erzieher*innen im 2. Ausbildungsjahr in ihrer Religionsphilosophischen Projektwoche beschäftigt. Diese Woche gehört zu den ganz besonderen Terminen im Schuljahr. Die Schüler*innen selbst hatten im Vorfeld das Programm mitgestaltet und aus einem breiten Themenangebot ausgesucht, was sie am meisten interessierte. Ganz oben standen der Austausch über die sogenannten „Sondergemeinschaften“ und die Frage nach einer angemessenen Trauerbegleitung bei der Arbeit mit Kindern und Menschen mit Beeinträchtigungen.

„Wir haben Themen gewählt, die wir im Unterricht nie so intensiv besprechen können, die aber wichtige und spannende Lebensthemen sind“, erklärte die angehende Heilerziehungspflegerin Lea-Sophie Radschek. Dabei sei in der Projektwoche vor allem der Austausch mit Dozent*innen, die direkt aus der Praxis kommen, sehr bereichernd gewesen. 

 

Begehrt war deshalb unter anderem der Workshop von Katharina Kreuschner, die für eine Berliner Stiftung den ambulanten Kinderhospizdienst koordiniert. Sie sprach mit den Schüler*innen über das Thema: Mit Kindern/ Klient*innen über den Tod sprechen. Diese sowie andere existenzielle Themen in der Ausbildung zu behandeln, befürwortet die Familientrauerbegleiterin ausdrücklich und betonte: „Unterstützt durch Expert*innen aus der Praxis ermöglicht es den Auszubildenden, einen vertieften Umgang in einem geschützten Raum mit diesen Themen zu finden. Die Religionsphilosophische Woche bildet diesen Rahmen jenseits von Unterricht und Lerninhalten. In ihr können die Auszubildenden diesen Themen als „Mensch“ begegnen, in Kombination mit ihrer sich findenden beruflichen Rolle.

Neben Katharina Kreuschner berichteten Hospizmitarbeiter*innen, Gemeinde- und Sozialpädagog*innen, Referenten der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen und eine Notfallseelsorgerin über ihre Erfahrungen in der Praxis und regten zum Austausch an. 

 


„Ich finde es gut, dass so eine Projektwoche mit externen Referent*innen stattfindet, damit andere Inputs in die Köpfe der jungen Leute kommen und sie mit Menschen aus anderen Generationen mal über Gott und die Welt, Glaube, Ethik und Moral nachdenken und in sich gehen, sich selbst reflektieren können“, formulierte Referentin Cornelia Wilcke, die ehrenamtlich als Notfallseelsorgerin tätig ist und selbst in Lobetal lebt. „Es war mir wichtig, dass auch die Auszubildenden, die religionsfern unterwegs sind, ihre Gedanken in die Gespräche einbringen, weil das immer sehr befruchtend und belebend ist für einen lebendigen Austausch.“

Die Woche und die Themen der einzelnen Workshops haben in den Schüler*innen nachgewirkt. Vor allem die Gespräche um die Themen Tod und Trauerbegleitung. „Das war am interessantesten“, erklärte der angehende Erzieher Maik Böttger. „Man hatte den Praxisbezug. Ich habe gelernt, wie ich mit dem Thema Tod professionell umgehen kann und dass es kein Tabuthema bei der Arbeit mit Kindern sein darf. Ich habe noch lange darüber nachgedacht, als ich nach Hause gefahren bin.“

Nachfolgend sind weitere Fotos unserer Projektwoche zu sehen. Sie zeigen den Beginn der Woche mit einer Andacht in der Lobetaler Kirche, weitere Dozent*innen in ihren Workshops und schließlich Schülerinnen und Schüler bei der Reflexion der Woche. Zu sehen sind auch die Organisatorinnen der Woche, Anita Schulz und Katrin Wacker (Lehrkräfte an den Diakonischen Schulen Lobetal), die sich bei der Abschlussveranstaltung über ein besonderes Dankeschön des Schulleiters freuten.


17. Februar 2024: Tag der offenen Tür an den Diakonischen Schulen Lobetal

 

Was ist der Sinn eines Tages der offenen Tür? – Wir haben am

17. Februar 2024 unsere Schulhaustüren geöffnet, um zu zeigen, wer wir sind. Was wir wollen. Was wir tun. Was unsere Schule so besonders macht.

 

Florian Klawitter, angehender Erzieher im 1. Ausbildungsjahr, formulierte das in seiner Begrüßungsrede so: „Hier ist der Platz, an dem jeder willkommen ist. Hautfarbe und Herkunft sind egal.“ – Was unsere Schule besonders macht? „Bewohner*innen und Beschäftigte der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal kommen uns besuchen, um hallo zu sagen.“ Und manchmal machen sie sogar im Unterricht mit. Jede und jeder lernt hier von seinem Mitmenschen.

„Lernen gelingt am besten durch Vorleben“, unterstrich Schul-leiter Martin Reiche. Was ihm besonders wichtig ist: 

 


„Es geht uns hier um einen besonnenen und reflektierten Dienst für die Menschlichkeit, um ein Lernen in einer angst- und gewaltfreien Atmosphäre. Wir wollen auch junge Menschen aufbauen, die in ihrer vergangenen Schulzeit viel Negatives erlebt haben. Uns geht es um eine Persönlichkeitsentwicklung im geschützten Raum Schule.“ 

 

Gelingt das tatsächlich? Die angehenden Sozialassistentinnen Anke Nest und Joanna Pawellek bestätigten es. „Der Unterricht an dieser Schule ist angenehm“, formulierte Joanna Pawellek. „Die Lehrerinnen und Lehrer lassen uns nicht allein.“ Mitschülerin Anke Nest fügte hinzu: „Es wird darauf geachtet, dass alle mitkommen.“

Und was hat die Schule außer einem (natürlich niemals zu unterschätzenden) guten Lernklima noch zu bieten: Na, da wäre zum Beispiel die Schulband, die mit einem neuen selbst geschriebenen Lied zum Tag der offenen Tür diesen am

17. Februar bravourös eröffnete.

 

Großes Interesse zeigten die Besucherinnen und Besucher zudem an den Möglichkeiten, mit Hilfe des Förderprogramms Erasmus+ Praxisphasen auch an ausländischen Partnerschulen absolvieren und damit den fachlichen wie persönlichen Horizont bedeutend erweitern zu können.

Im Folgenden noch eine kleine Auswahl aus den gut 1000 Fotos, die an unserem Tag der offenen Tür entstanden sind.



Aus dem Wahlpflichtbereich Kita: das Erlernen des Gitarrenspiels

 

In vielen Kitas ist die musikalische Früherziehung ein wichtiger Teil des konzeptionellen Profils. Man hat erkannt, wie wichtig die Förderung der Musikalität der Kinder ist. Deshalb erlernen unsere angehenden Erzieherinnen und Erzieher im Wahlpflichtbereich Kita das Gitarrenspiel. In Begleitung der Lehrkraft erarbeiten sie sich die Grundlagen der Liedbegleitung mit der Gitarre. Dazu gehören unter anderem Kenntnisse über den Aufbau einer Gitarre, über die Saiten und deren Namen, das Stimmen einer Gitarre, das Erlernen einfacher Akkorde und leichter Anschlagtechniken für die Liedbegleitung. Zudem frischen die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen um (alt-)bekannte und beliebte Kinderlieder auf, lernen aber auch aktuelle Kinderlieder kennen.


 

 

 

 

 

Fit and Fun heißt es bei uns in den Pausenzeiten, denn dann tummeln sich Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassen an der Tischtennisplatte. Mitunter gibt es sogar ein Match mit den Lehrkräften. Bei schönem Wetter wird die Tischtennisplatte nach draußen gerollt, denn an der frischen Luft macht das Spielen gleich noch mehr Spaß.


Vorgestellt: 

Die Schulband der Beruflichen Schule Lobetal

Wer am Dienstagnachmittag durchs Schulhaus geht, hört aus dem Studio junge Stimmen, die sich wohlklingend mit dem Sound von Keyboard, Bass und Akustikgitarre vermischen. Dann nämlich probt die Schulband. Insgesamt zehn Schüler*innen aus den verschiedenen Bildungsgängen gehören aktuell neben Lehrer Ulrich, „Uli“, Eckardt zu den Mitgliedern der Band. Ein Interview stellt sie näher vor:

 

Seit wann gibt es die Schulband?

 

Uli: Seit 2017 gibt es die Band. Anlass zur Gründung war ein Adventssingen, das ich mit meiner damaligen Klasse und einem sehr engagierten Schüler, Matthias, geprobt und gestaltet habe.

 

Drei neue Mitglieder gibt es seit diesem Schuljahr. Wie haben Sie von der Schulband erfahren und was war für Sie interessant an der Möglichkeit, Teil dieser Band zu werden?

Lisa: Meine Schwester, die hier auch zur Schule geht, hat von der Schulband erzählt. Musik interessiert mich sowieso und deshalb singe ich jetzt in der Band und spiele auch Keyboard.

Alex: Uli Eckardt, mein Klassenlehrer, wusste, dass ich Bass in einer Punkband spiele und hat mich ein Jahr lang gelöchert, in der Band mitzuspielen.

 

Kai: Unser Schulleiter Herr Plümpe hatte in der Einführungswoche die Schulband angesprochen. Ich schreibe und singe privat sehr gern und dachte: Dann kannste ja da mal vorbeigucken. Momentan schreibe ich an einem neuen Song für die Band.

 

Was ist das Besondere an der Lobetaler Schulband?

Jessica: Die Gruppendynamik, alles ist hier sehr familiär.

Maxi: Wenn ein Mitglied sich sehr für ein Instrument, wie zum Beispiel die Akustikgitarre, interessiert und es noch nicht spielen kann, dann kann ich ihm auch einige Akkorde zeigen.

Uli: Besonders wichtig ist uns auch, dass wir auf aktuelle politische Themen, wie den Krieg in der Ukraine reagieren. Auch dazu haben wir ein Lied einstudiert, in dem es um Menschlichkeit und Frieden geht und darum, einander zu lieben und anzunehmen, wie wir sind.

 

Was macht Ihnen als Bandmitglieder ganz besonders Spaß?

Jessica: Ich freue mich immer, wenn ich für die Band eine neue Choreographie erstellen kann. Alle sind ja tänzerisch unterschiedlich begabt und da ist es schon eine Herausforderung, den Mittelweg zu finden, der für alle passt.

Kai: Mir macht es Spaß, im Terzett oder Duett zu singen und die Atmosphäre im Raum ist dann echt magisch.

Maxi: Außerdem gab es immer viele positive Rückmeldungen nach einem Auftritt und alle freuen sich, wenn die Band auf der Bühne steht und losrockt.

Jessica: Und beim Schulgeburtstag dieses Jahr wurde sogar Zugabe gefordert.

 

Gibt es etwas Neues zu berichten?

Uli: Eine Neuigkeit ist, dass vor einem halben Jahr ein Cello angeschafft wurde für ein Bandmitglied, das Cello spielt. Außerdem gibt es einen neuen Synthesizer, zusätzlich zum E-Piano, mit dem man unter anderem den 1980er-Jahre-Popsound einspielen kann.

Und: wir sind gerade beim Erarbeiten neuer Lieder zu unserem kommenden Tag der offenen Tür am 14. Januar 2023. Dafür wurden alle Texte wiederum kreativ von unseren Bandmitgliedern entwickelt bzw. aus bekannten Liedvorlagen dem bevorstehenden Anlass angepasst. Näheres wird nicht verraten, nur so viel: Es geht um Jungs und heiße Bräute, und natürlich geht es auch um Lobetal.

 

Termin für die Bandprobe: immer dienstags, von 15 bis 17 Uhr.

 

 

• Aktuell wird übrigens ein Schlagzeuger gesucht •

 


„Ein Tag, der in Erinnerung bleibt“

Am 13. April 2022 waren angehende Sozialassistent*innen unserer Berufsfachschule Mitgestaltende des Programms im Rahmen der Stolpersteinverlegung für acht Lobetaler Bewohner mit jüdischen Wurzeln, die am 13. April 1942 aus Lobetal deportiert wurden und in Folge der Deportation ihr Leben verloren. Die Schülerinnen und Schüler gestalteten eine Besinnung und verlasen an den Stolpersteinen die Lebensläufe der Deportationsopfer. In einer Projektwoche beschäftigten sie sich vorab eingehend mit dem Thema, indem sie Dokumentationen anschauten, in den Akten der Lobetaler Bewohner lasen und abschließend eine Exkursion in die Gedenkstätte Sachsenhausen, dem ehemaligen KZ, unternahmen.

Der 13. April war dann geprägt von Aufregung, ob alles gut laufen würde, aber auch von ganz besonderen Begegnungen. Dazu gehörten zweifellos auch die Begegnungen mit den Hinterbliebenen der deportierten Bewohner. So zum Beispiel Eva Werner, die mit ihrem Mann zur Verlegung des Stolpersteins für ihren Cousin Ernst Simon Bischofswerder aus Frankreich angereist war. Ein von ihrer Tante Justina Bischofswerder (Mutter von Ernst Simon Bischofswerder) hinterlassener Brief an den damaligen Anstaltsleiter Pfarrer Paul Gerhard Braune wurde bei der Besinnung von der Schülerin Jamie Plieth verlesen. „Ich war ziemlich aufgeregt dabei“, beschrieb sie später. „Das war so persönlich – ein wichtiges Erinnerungsstück, das den Verwandten geblieben ist.“

Auch ein hebräisches Lied war Bestandteil der Besinnung. „Es war berührend, wie viel das bei den Hinterbliebenen ausgelöst hat, als wir für sie sangen“, erzählte Maurice Dahler, ebenfalls Schüler. „Sie weinten bei dem Lied.“

Martin Stoelzel Rhoden, Enkel des ehemaligen Bewohners Dr. Hermann Feder, war mit seiner Tochter Miriam gekommen und verlas am Ende seiner Rede die Namen aller Nachkommen von Dr. Hermann Feder. Er erinnerte mit bewegenden Worten an seine Mutter (Tochter von Dr. Hermann Feder). „Er sagte, er hätte sich gewünscht, dass seine Mutter noch lebte und das erlebt hätte“, erinnerte sich Maurice Dahler. „Das war ein Tag, der vor allem den Angehörigen in Erinnerung bleiben wird. Denn sie wissen: Es gibt Menschen, die denken an unsere Familie.“